KI-Suchmaschinen vs. Google: Wie stark beeinflusst Branding die Sichtbarkeit?
Warum starke Marken bei Google dominieren – und in KI-Suchmaschinen anders bewertet werden
- Warum bevorzugt Google große Marken?
- KI-Suchmaschinen: Objektiver in der Bewertung von Content?
- Konkrete Beispiele aus der Versicherungsbranche
- Wie stark verzerren Marken den SEO-Sichtbarkeitsindex?
- Was bedeutet das für die Zukunft von SEO?
- Fazit: KI-Suchmaschinen decken Verzerrungen durch Marken-Sichtbarkeit auf
In diesem Artikel analysieren wir den Unterschied zwischen der Sichtbarkeit von Marken in Google und KI-Suchmaschinen und zeigen anhand konkreter Beispiele, wie stark Brand-Effekte den SEO-Sichtbarkeitsindex beeinflussen – und warum KI-Suchsysteme eine objektivere Perspektive ermöglichen.
Google hat ein klares Muster: Große, bekannte Unternehmen wie Allianz, HUK oder ERGO profitieren stark von ihrem Branding und erscheinen oft auf den vorderen Plätzen. Das liegt nicht nur an ihren starken Backlink-Profilen oder ihrem hohen Domain-Authority-Wert, sondern auch an der Tatsache, dass Google ihnen inhaltliche Qualität zutraut. Ein einfaches Prinzip: Große Marken gelten als vertrauenswürdig, daher bevorzugt Google sie.
Für Google ist das eine sichere Strategie. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine namhafte Versicherungsgesellschaft falsche oder irreführende Inhalte zu Versicherungsthemen verbreitet, ist gering. Doch genau hier zeigen sich Unterschiede zur KI-basierten Suche.
KI-Suchmaschinen wie ChatGPT (Search) oder Perplexity nutzen ebenfalls klassische Suchalgorithmen, um Inhalte zu bewerten. Es liegt daher nahe zu vermuten, dass auch hier Domain-Authority und Brand-Reputation eine Rolle spielen.
Die folgende Analyse deutet jedoch darauf hin, dass der Einfluss von Marken in KI-Suchmaschinen geringer ausfällt. Der Grund liegt jedoch weniger in der Funktionsweise der KI-Suchsysteme selbst, sondern vielmehr darin, wie klassische SEO-Sichtbarkeitstools wie SISTRIX im Vergleich zu KI-Such-Analyse-Tools arbeiten. Genau das wird im folgenden Abschnitt näher erläutert.
Ein Blick in die Daten zeigt diesen Trend:
- 1.R+V Versicherung: In Google profitiert R+V stark von ihrer Marke und rangiert im Mittelfeld. In KI-Suchmaschinen hingegen taucht sie eher am unteren Ende auf.
- 2.CosmosDirekt: Eine weniger bekannte Marke, die durch ein starkes, strategisches Content-Hub überzeugt. Ergebnis: In KI-Suchmaschinen erzielt CosmosDirekt deutlich höhere Sichtbarkeit als bei Google.
Diese Beispiele zeigen: Wer ein gutes inhaltliches Fundament legt, wird in KI-Ergebnissen sichtbarer.
Ein zentraler Punkt ist die hohe Zahl an Brand-Suchanfragen – also Navigational Searches. Diese fließen bei Tools wie SISTRIX stark in den Sichtbarkeitsindex ein. Die Folge: Die Sichtbarkeit wirkt oft besser, als sie es bei generischen Suchen tatsächlich ist.
Ein Beispiel aus einer früheren Analyse der Deutschen Bank zeigt diesen Effekt deutlich:
- Sichtbarkeit der Deutschen Bank inkl. Brand-Suchanfragen: 16,07 SI-Punkte
- Sichtbarkeit der Deutschen Bank ohne Brand-Suchanfragen: 5,35 SI-Punkte
Das bedeutet: Über zwei Drittel der SEO-Sichtbarkeit resultieren aus reinen Markensuchen. Diese Brand-Power sorgt für ein stark verzerrtes Gesamtbild.
Analyse-Tools für KI-Suchmaschinen machen diese Verzerrung deutlich sichtbar – da sie mit vordefinierten, generischen Suchanfragen arbeiten und sich (noch) nicht auf klassische Suchvolumen setzen können.
- 1.Starke Marken profitieren bei Google weiterhin stark. Der Einfluss auf Rankings durch Branding ist dort etabliert – und in vielen Fällen vorteilhaft. Das zeigt sich insbesondere in Sichtbarkeitsmetriken, die stark durch navigational geprägte Suchanfragen beeinflusst werden.
- 2.KI-Suchmaschinen liefern ein differenzierteres Bild. Auch hier spielen klassische SEO-Signale eine Rolle, doch die geringere Gewichtung von Markenbegriffen in den Analysemodellen und Suchabfragen führt dazu, dass inhaltliche Qualität stärker im Vordergrund steht. Diese Analyse zeigt, dass wir aktuell (noch) anders mit KI-Suchanalyse-Tools arbeiten als mit klassischen SEO-Sichtbarkeitstools. Bei KI-Such-Tools definieren wir ein festes Set an Suchanfragen manuell – weil es bislang keine verlässlichen Daten zum Suchvolumen gibt. Dadurch entsteht ein methodischer Unterschied, der den Eindruck vermitteln kann, dass Branding weniger stark gewichtet wird.
- 3.SEO-Tools und Analyseansätze sollten differenziert betrachtet werden. Sichtbarkeitswerte aus Google-Tools und KI-Suchanalysen unterscheiden sich grundlegend in ihrer Methodik. Wichtig ist: Auch bei KI-Suchmaschinen, die sich ebenfalls klassischer Suchalgorithmen bedienen, um Relevanz, Quellen und Antworten zu bewerten, gelten die Prinzipien rund um Markenautorität, Trust-Signale und E‑E-A‑T. Wahrscheinlich sogar stärker als bei Google – gerade weil KI-Systeme versuchen, vertrauenswürdige Antworten zu generieren. Für fundierte Entscheidungen sollten beide Welten separat ausgewertet und eingeordnet werden.
Google bevorzugt starke Marken – teils automatisch. In klassischen SEO-Tools führt das zu stark erhöhter Sichtbarkeit durch Brand-Traffic. KI-Suchmaschinen hingegen offenbaren durch generische, vorab definierte Suchabfragen deutlich klarer, wer auch ohne diesen Bonus mit gutem Content überzeugt.
Diese Wirkung ist jedoch nicht zwangsläufig durch eine andere Funktionsweise der KI-Suchmaschinen begründet – sondern durch die Unterschiede in der Datenbasis und Methodik zwischen klassischen SEO- und KI-Sichtbarkeitsanalysen. KI-Suchsysteme bedienen sich ebenfalls klassischer Rankingfaktoren – doch der Fokus auf generische Queries und manuell definierte Abfragen rückt andere Stärken in den Vordergrund.
Für SEOs ist das eine wertvolle Erkenntnis: Die Zukunft liegt nicht im Entweder-oder, sondern in der Kombination aus starkem Content und der Fähigkeit, Sichtbarkeit differenziert zu interpretieren – unabhängig vom Markennamen.
Wer sich tiefer mit der Frage beschäftigen möchte, wie man die Sichtbarkeit in KI-Suchmaschinen misst, findet in diesem Beitrag unseres Blogs eine detaillierte Analyse samt Praxisbeispielen.
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