- 18. April 2017
- 9 Min
Egobait im Influencer Marketing
Die Reichweite der Branchen-Experten nutzen
- Was ist Egobait?
- Was sind die Ziele von Egobait?
- Was ist die ideale Zielgruppe für Egobait?
- Welche Arten von Egobeit gibt es?
- Was ist für den Erfolg einer Egobait-Kampagne wichtig?
- Die Wahrscheinlichkeit für Verlinkungen steigern
- Seeding der Egobait-Kampagne
- Praxisbeispiele – Erfolgreiche Egobait-Kampagnen in der Online-Marketing-Branche
- SEO-Portal – Top 100 Influencer
- Unbounce – 50 Marketing-Expertinnen
- UNBOUNCE – 50 MARKETING-EXPERTen
- OMT – 52 Experten erklären die Online Marketing Trends 2017
- Hubspot – 14 wichtigsten deutschen Marketing-Blogs
- Sistrix – Google Rankingfactors 2017
- Fazit
Um in der hochkompetitiven Versicherungs- und Finanzbranche Kunden über Suchmaschinen zu gewinnen, müssen Unternehmen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das bedeutet, nicht erst in den Momenten präsent zu sein, in denen ein Nutzer eine konkrete Kaufintention hat, sondern bereits in vielen Schlüsselmomenten davor.
Wichtig für den Erfolg einer Egobait-Kampagne ist, dass der Influencer von der Erwähnung erfährt und dadurch positiv gestimmt wird, diesen Content mit seinem Publikum zu teilen. Mit den dadurch entstehenden Shares in den sozialen Netzwerken erfährt die gewünschte Zielgruppe von der Kampagne und wird gegeben falls zum ersten Mal mit der Marke bzw. dem Unternehmen konfrontiert.
Ein weiterer positiver Effekt kann eine Verlinkung des Influencers auf die eigene Webseite sein. Hier ist nicht nur der dadurch entstehende Traffic das Ziel, sondern die Verlinkung hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung.
Egobait-Kampagnen sind eine großartige Möglichkeit, sich mit den Meinungsmachern der Branche zu vernetzen, die die Marke vorher noch nicht auf dem Schirm hatten. In Zukunft können dadurch weitere interessante Kooperationen und Kampagnen entstehen. Außerdem sollte jede Egobait-Content auch den eigenen Besuchern einen Mehrwert bieten.
Idealerweise ist ein Großteil der Branche online-affin. Wichtig ist, dass die Influencer in den sozialen Medien aktiv sind und eine eigene Webseite, Blog oder Magazin führen. Bei einer Egobait-Kampagne sollte vermieden werden, Stars anzusprechen, da man von diesen nur in seltenen Fällen die Aufmerksamkeit bekommt, die für den Erfolg der Kampagne verantwortlich ist. Dies gilt natürlich nur dann, wenn keine konkreten Kontakte vorhanden sind. Im Vorfeld sollte eine ausgiebige Recherche erstellt werden, um abzuschätzen, ob in der eigenen Branche eine Egobait-Kampagne überhaupt Potentiale aufweist.
Es gibt verschiedene Arten von Egobait, z.B. kann ein einfaches Interview eines Influencers bereits als Egobait eingesetzt werden. Auch Erwähnungen in den sozialen Medien, in denen der Content des Influencers gelobt wird, kann als Egobait durchgehen. Um eine Egobait-Kampagne weitläufig und mit einem hohen Multiplikator zu nutzen, empfehlen sich Listen, in denen eine Vielzahl von Influencern erwähnt werden. Dadurch steigt nicht nur die gesamte Reichweite, sondern auch die Wahrscheinlichkeit für den Erfolg der Kampagne. Laut Erfahrungen, teilen etwa 50% der erwähnten Influencer auch den Content mit dem Publikum.
Um hier konkreter zu werden, wird das Beispiel vom SEO-Portal und Unbounce herangezogen.
Das SEO-Portal veröffentlicht jedes Jahr seit 2015 eine Liste der Top 100 Influencer im Online Marketing. Hier werden 100 Influencer im Online Marketing präsentiert, die Ihre Meinung und Knowhow gerne teilen und die Redaktion im Vorjahr begeistert haben. Der Vorteil für die Leser des SEO-Portals liegt klar auf der Hand – eine Liste mit 100 Personen, mit denen sie sich vernetzen und von deren Inhalten profitieren können. Das Ego der Influencer wird hier mit der Aussage – Top 100 Influencer – angesprochen. Weitere Kennzahlen zum Erfolg der Kampagne werden später im Artikel erwähnt.
Unbounce hat in ihrem Blog einen Artikel zu „50 Marketing-Expertinnen, mit denen du dich vernetzen solltest“ und „50 Marketing-Experten, die du nicht auf dem Schirm hast, jedoch kennen solltest“ veröffentlicht. Hier wird ein ähnliches Prinzip angewandt. Klever bei der ersten Kampagne ist, dass die geringe Frauenquote in der Online-Marketing-Branche als Vorteil genutzt wird und für eine große Aufmerksamkeit sorgte. Der Erfolg gibt dem Redaktionsteam von Unbounce recht. Mehr dazu später im Artikel.
Um solch eine Liste zu erstellen, muss in Recherchearbeit investiert werden, um die Anzahl an Influencern in der eigenen Branche zu finden und die relevanten auszufiltern. Je mehr Informationen zum Influencer angeboten werden, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Egobait positiv ankommt.
Bei solchen Listen müssen es nicht unbedingt nur Personen sein. Es können auch Unternehmen, Blogs, Events oder Konferenzen sein. Hier sollte genau auf die eigene Branche geachtet werden, um das gewünschte Publikum so zielgerichtet wie möglich anzusprechen.
Um an eine Verlinkung des Influencers zu kommen, kann ein eigens für die Egobait-Kampagne entworfenes Siegel für das Ziel sehr förderlich sein. Dieses Siegel soll als eine Art „Auszeichnung“ dienen. Damit bekommt der Influencer etwas an die Hand, was er stolz auf seiner Webseite einbinden kann. Dadurch steigt nicht nur die Wahrscheinlichkeit auf eine Verlinkung, sondern fördert zusätzlich das Branding des eigenen Unternehmens.
Nach der Veröffentlichung der Kampagne, müssen die Influencer davon erfahren. Am einfachsten ist es, diese in dem Beitrag in den sozialen Medien direkt zu markieren. Hier läuft man aber Gefahr, dass die Erwähnung untergeht. Am besten sollte der Influencer persönlich angesprochen werden. Entweder per E‑Mail, in den sozialen Netzwerken per Nachricht oder auf einem anderen Weg.
Als Paraxisbeispiel wird nochmal das SEO-Portal herangezogen. Nach dem 2016 die Liste der Top 100 Influencer veröffentlicht wurde, bekam jeder Influencer per Post eine Tasse mit dem SEO-Portal-Logo und einen Brief inkl. „Siegel“ und Unterschrift des Redakteures. Hier wurde das Ego des Influencers bestmöglich bedient und kaum ein Influencer hat die Erwähnung übersehen.
In der Theorie sehen solche Ideen meist sehr attraktiv aus. Aber führen Egobait-Kampagnen auch wirklich zum gewünschten Erfolg? Im Folgenden wurden einige erfolgreiche Egobait-Kampagnen in der Online-Marketing-Branche mit externen Zahlen analysiert. Zu beachten ist, dass diese Kampagnen nicht grundsätzlich auch als Egobait-Kampagnen geplant wurden. Diese sind aber als Praxisbeispiele sehr gut zu veranschaulichen.
Hinweis: Die folgenden Daten stammen von Buzzsumo und Majestic.
Wie bereits oben erwähnt, präsentiert das SEO-Portal jedes Jahr seit 2015 die Top 100 Influencer im Online Marketing. Hier werden 100 Influencer im Online Marketing präsentiert, die Ihre Meinung und Know-How gerne teilen und die Redaktion im Vorjahr begeistert haben. Der Vorteil für die Leser des SEO-Portals liegt auf der Hand – eine Liste mit 100 Personen, mit denen sie sich vernetzen und von deren Inhalten profitieren können. Die Zahlen sprechen für sich – allein der Beitrag vom Jahr 2017 kommt auf insgesamt 913 Shares und auf Backlinks von 14 unterschiedlichen Domains.
Die ebenfalls oben angesprochene Kampagne von Unbounce, generierte eine große Reichweite. Unbounce präsentierte 50 Marketing-Expertinnen. Das Großartige an der Kampagne war, dass hier lediglich weibliche Expertinnen präsentiert wurden, was in einer von Männern dominierten Branche sehr gut ankam. Insgesamt kam der Beitrag auf 1.233 Shares und auf Backlinks von 2 unterschiedlichen Domains.
Unbounce hat den Erfolg, der letzten Egobait-Kampagne versucht zu wiederholen und schickte mit einer Liste der 50 männlichen Marketing-Experten einen weiteren Kandidaten ins Rennen. Auch hier hat sich das Redaktionsteam von Unbounce Gedanken über die erwähnten Influencer gemacht. Es wurden nicht die großen und einflussreichsten Influencer angesprochen, sondern Influencer mit einer Reichweite im mittleren Bereich. Wie bereits vorher in diesem Artikel angesprochen, liegt der Vorteil hierbei, dass die Aufmerksamkeit bei sogenannten Micro-Influencern leichter zu gekommen ist und die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass der Beitrag von diesen geteilt wird. Mit dieser Linkbait-Kampagne konnte Unbounce an die Erfolge der vorherigen anschließen. Mit 1.062 Shares und Backlinks von 8 unterschiedlichen Domains war diese Kampagne ähnlich erfolgreich.
Die Redaktion von Online-Marketing-Tag hat Anfang 2017 insgesamt 52 Experten nach den Online Marketing Trends für 2017 interviewt. Neben den Vorteilen einer Egobait-Kampagne bekommt Online-Marketing-Tag und deren Leser zusätzlich hochwertigen Content von 57 verschiedenen Experten. Mit insgesamt 586 Shares und Backlinks von 8 unterschiedlichen Domains, kann sich diese Kampagne durchaus sehen lassen.
Im Hauseigenen Blog empfiehlt Hubspot die 14 wichtigsten deutschsprachigen Marketing-Blogs und generiert mit diesem Beitrag 530 Shares und Backlinks von 8 unterschiedlichen Domains. Trotz lediglich 14 erwähnter „Influencer“ generiert Hubspot von 14 Erwähnungen, 8 Backlinks. Die Strategie geht auf, da hier zielgerichtet Blogs angesprochen wurden, die für einen Backlink eine perfekte Zielgruppe sind.
Auch wenn nicht unbedingt als Egobait-Kampagne gedacht, eignen sich die „Google Rankingfaktoren 2017“ von Sistrix als sehr gutes Beispiel. 16 der anerkanntesten und besten SEOs Deutschlands diskutieren über die Google Rankingfaktoren 2017 und geben ihr Knowhow preis. Neben dem sehr interessanten und einzigartigen Content, hat die Reichweite der Experten zum Erfolg des Contents von Sistrix beigetragen. Mit insgesamt 644 Shares und Backlinks von 17 unterschiedlichen Domains, kann sich diese Kampagne ebenfalls sehen lassen.
Mit einer geschickten Strategie und einer kleveren Umsetzung können Egobait-Kampagnen das gewünschte Ziel, die Reichweite der Influencer für sich zu nutzen, sehr gut funktionieren. Bei der Erstellung eines Egobait-Contents sollte immer darauf geachtet werden, den eigenen Lesern einen Mehrwert mit zu bieten. Maßgeblich vom Erfolg einer Egobait-Kampagne sind die Influencer und deren Bereitschaft, den Content zu teilen, verantwortlich.