ChatGPT Ads: OpenAI testet Anzeigen in ChatGPT
Der neue Leak und was er für die Zukunft von AI-Search bedeutet
- Was zeigt der Leak überhaupt?
- Analyse der einzelnen Elemente
- AdsDebugInfo – die Grundlage für nachvollziehbares Targeting
- AdTarget & AdTargetType – das Herzstück eines KI-basierten Anzeigen-Systems
- ApiAdsDebugInfo & ApiAdTarget – Anzeigen als extern steuerbares System
- ApiBazaarContentWrapper – der Commerce-Layer
- ApiSearchAd & SearchAd – Paid Search kommt zu ChatGPT
- SearchAdsCarousel – visuelle Werbung im Chat-Interface
- EncodedAdData – die technische Grundlage für Skalierung
- Was bedeutet das jetzt für AI-Search?
Der Leak zeigt zum ersten Mal ein konsistentes Anzeigen-Modul innerhalb der ChatGPT-App. Konkret sind im Code neue Datenstrukturen zu finden, die alle unter demselben Namespace liegen:
com.openai.feature.ads.data.*
- eine Funktion ist weit genug entwickelt, um als eigenständiges System zu existieren
- es werden mehrere Komponenten zusammengeführt
- die Basis für spätere Integration in UI und API wird geschaffen
Diese Datenmodelle wirken nicht wie Experimente oder leichte Prototypen, sondern wie ein strukturiertes Fundament für Anzeigenlogik, die später skaliert werden kann.
Das ist ein großer Unterschied zu den frühen GPT-4-Lecks, die oft nur Platzhalter enthielten. Hier sehen wir echte Architektur.
Um zu verstehen, was OpenAI plant, lohnt sich ein Blick auf jedes einzelne Element des Leaks. Denn jedes Modell verrät ein Stück der übergeordneten Strategie.
AdsDebugInfo ist ein internes Debugging-Tool, das festhält:
- eine Funktion ist weit genug entwickelt, um als eigenständiges System zu existieren
- es werden mehrere Komponenten zusammengeführt
- die Basis für spätere Integration in UI und API wird geschaffen
Das ist wichtig, denn KI-basierte Anzeigen können schnell zu „Black Box“-Entscheidungen führen.
OpenAI schafft hier Transparenz — nicht nur für interne Entwickler, sondern perspektivisch vielleicht auch für Partner oder Werbetreibende.
Dass dieses Modul im Leak existiert, zeigt: OpenAI plant eine nachvollziehbare, erklärbare Ads-Engine — nicht nur einfache Sponsored Blocks.
Diese Modelle legen fest, welche Art von Anfrage welche Art von Anzeige auslösen kann.
Dabei erkennt man sofort:
Das ist kein Keyword-System, wie wir es von Google kennen. Es geht um:
- semantische Intention
- Gesprächskontext
- Themencluster
- Informations- vs. Transaktionsabsicht
Kurz gesagt:
OpenAI baut ein Targeting-Modell, das nativ in KI-Dialoge passt, nicht in SERPs.
Dadurch könnten Anzeigen deutlich präziser und relevanter ausgespielt werden als in klassischen Suchmaschinen.
Diese API-Varianten der Targeting- und Debug-Modelle zeigen einen entscheidenden Punkt:
- die Anzeigenlogik ist nicht nur intern gedacht
- das System wird modular
- externe Anwendungen oder Partner könnten später Zugriff erhalten
Damit öffnet OpenAI die Tür für:
Shops, Plattformen, SaaS-Tools oder Marktplätze, die ihre Anzeigen direkt über eine API einspeisen oder steuern.
Das ist ein deutlich anderer Ansatz als Google Ads, das komplett in sich geschlossen ist.
„Bazaar“ taucht seit Monaten in verschiedenen Leaks auf und wird häufig im Zusammenhang mit Shopping genannt. Im aktuellen Leak wird Bazaar direkt im Ads-Kontext verwendet.
Das legt nahe, dass OpenAI:
- Produktdaten
- Kataloge
- Listings
- sowie Commerce-Informationen
in einem eigenen Modul bündelt, das zukünftig in Anzeigen oder Produktempfehlungen genutzt werden kann.
Das ist der erste technische Hinweis auf eine mögliche Shopping- oder Marktplatz-Funktionalität in ChatGPT.
Dies ist das deutlichste Signal:
OpenAI implementiert ein Search-Ad-Format.
Wichtig: ChatGPT hat keine klassische Suchergebnisseite, daher bedeutet „Search Ad“ hier:
Eine Anzeige innerhalb oder neben der KI-Antwort, ausgelöst durch die User-Query.
Beispielhafte Szenarien:
- „beste Hotels in Paris“ → AI-Antwort + Reiseanbieter
- „gute Kopfhörer fürs Gym“ → Empfehlungen + Sponsored Placement
- „ETF sinnvoll?“ → Investment- oder Broker-Partner
Mit dem Carousel-Element wird klar: OpenAI plant visuelle, interaktive Anzeigen, ähnlich wie:
- Google Shopping
- Amazon Sponsored Products
- TikTok Spark Ads
- Instagram Carousels
Ein Carousel ist kein Experiment — es ist ein UI-Element, das nur implementiert wird, wenn eine Nutzung klar vorgesehen ist.
Dieses Modell komprimiert Anzeigeninhalte (Titel, Preise, CTAs, Bilder, Tracking).
Damit schafft OpenAI eine Grundlage für:
- schnelle Ladezeiten
- dynamisches Rendering
- flexible Ausspielung unterschiedlicher Ad-Layouts
Ein skalierbares Anzeigenmodell benötigt genau diese Art von Datenformat.
In Al-Search zeichnet sich dieselbe Entwicklung ab, die wir aus dem klassischen Suchmaschinenmarketing kennen: Organic war der Startpunkt, jetzt kommt Paid als zweite Säule dazu.
Wer in Al-Search langfristig vorne mitspielen will, sollte Paid frühzeitig mitdenken und nicht mehr ausschließlich auf organische Sichtbarkeit setzen.
Jetzt ist der richtige Moment, sich auf Anzeigen in Al-Search vorzubereiten und bereit zu sein, sobald Anzeigen ausgerollt werden.
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